SH2-292, oft auch Möwennebel genannt, ist ein großer Emissionsnebel, der sich in 3.650 Lichtjahren Entfernung zwischen den Sternbildern Monoceros und Canis Major befindet.
Nebel gehören zu den eindrucksvollsten Beobachtungsobjekten, die der Nachthimmel zu bieten hat. Es sind interstellare Wolken aus Staub, Molekülen, Wasserstoff, Helium und anderen ionisierten Gasen, in denen neue Sterne geboren werden.
Meine Herausforderung bestand darin, das Objekt von zu Hause aus in einer Azimuthhöhe von etwa 16,5 Grad überhaupt fotografieren zu können. Im Schmalbandbereich war das die einzige Möglichkeit. In der linken Bildmitte ist ein heller Stern mit einer seltsamen bogenförmigen Gaslinie direkt über ihm zu sehen. Diese ist allgemein bekannt als die „Bogenschockwelle“ in IC 2177. Man nimmt an, dass sie durch die Wechselwirkung zwischen dem interstellaren Staub im Nebel, starken Strahlungswinden und dem aus dem Doppelsternsystem „FN CMa“ austretenden Gas entsteht.
Die Gesamtansicht der kosmischen Möwe hat eine Flügelspannweite von etwa 100 Lichtjahren. Ich habe die Daten in PixInsight verarbeitet und in Photoshop nachbearbeitet.
Fakten:
Objekttyp: Emissionsnebel
Sternbild: Einhorn/ Großer Hund
Entfernung zur Erde: ca. 3650 Lichtjahre
Größe des Objekts: ca. 100 Lichtjahre
geschätztes Alter:
Himmelsausschnitt: ca. 2,13° Breite x 1,42° Höhe
Objektbezeichnungen: SH2-292; IC2177; Van den Bergh/ VDB 95 (siehe weiter unten)
Objekt | SH2-292 Seagull Nebula |
Teleskop | Explore Scientific ED80 Triplet Refraktor |
Aufnahme-Kamera | ZWO ASI 1600 MM Pro |
Montierung | Skywatcher EQ6R Pro |
Nachführung | Skywatcher Evoguide 50 und ZWO ASI 120 Mini |
Filter | Baader Hydrogen-Alpha 3,5Nm 1,25″/ Baader Planetarium OIII 4,5Nm 31mm/ Astronomik SII 6Nm 1,25″/ Baader RGB (Sterne) |
Zubehör | Pegasus Astro FocusCube v2/ ZWO 8x 1.25″ Filter Wheel (EFW) |
Belichtungszeiten | H-Alpha 49×300″ OIII 41×300″ SII 41×300″ |
Gesamtbelichtungszeit | 10h 55′ |
Aufnahmedatum | 10.02. bis 02.03.2021 |
Astrobin Link ( Full Resolution ) |
VDB 95
Diese ist allgemein bekannt als die „Bogenschockwelle“ im Seagull Komplex. Man nimmt an, dass sie durch die Wechselwirkung zwischen dem interstellaren Staub im Nebel, starken Strahlungswinden und dem aus dem Doppelsternsystem „FN CMa“ austretenden Gas entsteht. Es existiert eine wissenschaftliche Abhandlung in Astronomy & Astrophysics, in der die Autoren die Zusammensetzung, die Form und den möglichen Ursprung der Bogenschockwelle im Seagull Komplex eingehend untersuchen. Bei Interesse kann diese 15-seitige Abhandlung kostenlos gelesen werden. Hier der Link.
IC2177
umfasst den „Kopf“ der Möwe. Er leuchtet hauptsächlich mit dem Licht angeregten Wasserstoffgas. Ein großes Band aus dunklem Staub halbiert den Nebel.
Der Nebel befindet sich etwa 3.700 Lichtjahre von der Erde entfernt. Er ist eine ungefähr kreisförmige H II – Region , die auf dem Be – Stern HD 53367 zentriert ist und hauptsächlich diese zum Leuchten bringt.
Dieser Nebel wurde vom walisischen Amateurastronomen Isaac Roberts entdeckt und von ihm als „ziemlich hell, extrem groß, unregelmäßig rund, sehr diffus“ beschrieben.